Das Bulletin Nr. 66 ist da

Medienmitteilung (15.12.2023)

Einblicke und Rückblicke zum Einsatz für naturnahe Kulturlandschaften

Gewöhnlich ist das FLS-Bulletin geförderten Projekten gewidmet; die dadurch aufgewerteten Landschaften stehen im Mittelpunkt. Doch diesmal wollte der zuständige Info-Ausschuss der FLS-Kommission die wissenschaftlichen Mitarbeitenden der FLS-Geschäftsstelle in den Vordergrund rücken und sie selber schreiben lassen: über ihre fachliche Arbeit und über Projekte, die besondere Beachtung verdienen.

Über die Gewährung von Beiträgen an Projekte zur Pflege und Aufwertung von naturnahen Kulturlandschaften entscheidet die Kommission des Fonds Landschaft Schweiz (FLS), die kürzlich vom Bundesrat für die Amtsdauer 2024-2027 neu gewählt worden ist (vgl. Box I). Vorbereitet und umgesetzt werden die Entscheide der FLS-Kommission vom Team der Geschäftsstelle, die mit knapp fünf Stellen dotiert ist. Ihre wissenschaftlichen Mitarbeitenden begleiten die Umsetzung der geförderten Projekte und geben im neuesten FLS-Bulletin persönlichen Einblick in ihre Arbeit:

  • Andreas Lack lobt das Naturnetz Pfannenstil (ZH) für seine Pionierarbeit. «Bemerkenswert ist, dass es mit dem Naturnetz Pfannenstil gelungen ist, über einen langen Zeitraum aussergewöhnlich erfolgreich viele Mehrwerte für die Natur, Landschaft und Bevölkerung zu schaffen.»
  • Nicole Käsermann schreibt über geförderte Aufwertungen auf der Alpe Porcaresc (TI) und – augenzwinkernd – auch über die Genugtuung, durch persönliche Ratschläge fürs Projekt ein wenig zur Herstellung des im Dorfladen gekauften Käses dieser Alp beigetragen zu haben.
  • Michel Bhend zeigt, dass das Projekt «Natur- und Kulturlandschaft Natischerberg» (VS) ein integrales Vorzeigeprojekt ist, das alle wesentlichen Kulturlandschaftselemente einbezieht und diese zu erhalten oder aufzuwerten sucht.
  • Antoine Giovannini beschreibt das Bedürfnis nach einer erfüllenden und einzigartigen Landschaft, die uns aufgrund ihrer Besonderheiten, ihres Charakters und ihrer Identifikationskraft berührt und wie das innovative Projekt «Jardin d’Eos» in Eysins (VD) eine solche Landschaft neu erschaffen will.

Das seien «Einblicke, die Eindruck machen», schreibt im «Editorial» der scheidende FLS-Informationsbeauftragte Bruno Vanoni. Er ruft in seinem Rückblick auf 17 Jahre Öffentlichkeitsarbeit für den FLS in Erinnerung, dass dieser ein «Unikat» ist und vom Parlament bei der Gründung zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft ausdrücklich den Auftrag erhalten hat, über die Notwendigkeit zur Erhaltung und Aufwertung naturnaher Kulturlandschaften zu informieren, zu sensibilisieren und motivieren.

Am Ende der vierjährigen Amtsperiode der FLS-Kommission blicken fünf scheidende Kommissionsmitglieder kurz auf ihr unterschiedlich langes Engagement im FLS zurück.

  • Die scheidende FLS-Präsidentin Verena Diener (Winterthur) erfüllt mit Dankbarkeit, dass sie in den letzten acht Jahren beim FLS mithelfen konnte, schöne Landschaften zu schützen, zu gestalten und weiterzuentwickeln: «Seit meiner Kindheit sind für mich beziehungsfähige Landschaften wichtig.»
  • Hansjörg Hassler, scheidender FLS-Vizepräsident aus Dardin (GR), ruft dazu auf, mit den verbliebenen Perlen der Landschaft sorgsam umzugehen. Denn:  «Eine vielfältige und naturnahe Kulturlandschaft ist ein grosser Gewinn für die ganze Bevölkerung.» 
  • Edwin Huwyler (Wilen b. Sarnen OW) freut sich über das langjährige Trockenmauer-Engagement der Gemeinde Engelberg. «Der Gemeinde ist es gelungen, die Bevölkerung und die Grundeigentümer für die Erhaltung der Trockenmauern als wertvolle Landschaftselemente zu sensibilisieren.
  • Regula Ott (Chur) ist dankbar für schöne und kraftvolle Landschaften. «Hier atme ich auf, geniesse den Moment und tanke auf. Und in vielen Fällen hatte der FLS früher oder später seine Finger im Spiel.»
  • Andreas Stalder (Bern) ist überzeugt, «dass der FLS heute auf eine gute Art den Spagat versucht, Naturnahes wie auch Traditionelles zu bewahren, gleichzeitig aber auch versucht, auf der Grundlage dieser Elemente die Prozesse der (nachhaltigen) Landschaftsentwicklung weiterzuschreiben bzw. zu unterstützen.»

Dank an die abtretende FLS-Präsidentin

Dass das Parlament den FLS ab 2021 in sein viertes Jahrzehnt verlängerte, sei zweifellos zuallererst dem grossen und geschickten Einsatz von FLS-Präsidentin Verena Diener zu verdanken, schreibt Hansjörg Hassler zur Verabschiedung der FLS-Präsidentin. Sie habe wesentlich dazu beigetragen, dass der FLS seine zunehmend enger gewordene Förderpraxis wieder geöffnet hat: Der aktuelle FLS-Fokus Agroforst und die laufende Suche nach innovativen Ansätzen zeugen davon.

Medienmitteilung als .pdf

Bulletin lesen